Seit dem Tsunami und der anschließenden nuklearen Katastrophe in Japan 2011 versucht eine Gruppe ambitionierter Musik-Liebhaber aus Deutschland, mit der von ihnen ins Leben gerufenen Hilfsorganisation Menschen das Leben lebenswerter zu gestalten. Die „Hardcore Help Foundation“ setzt dabei auf die geballte Kraft einer großen, internationalen Szene – und kann so bereits nach einem Jahr auf sehr erfolgreiche Projekte zurückblicken.

Für HHF-Mastermind Rico und einige seiner Freunde war der Tsunami der Stein des Anstoßes. „Damit fing damals alles an“, erzählt mir Mitbegründer Roy bei unserem ersten Treffen. „Ein Lehrer aus der betroffenen Region, der in seiner Freizeit in der Band „RAGNAROK“ spielt, hatte einen Hilferuf losgeschickt. Und der ist bei uns gelandet.“ Da war für Rico und Co. klar, dass sie da was tun müssen.

Eine Spendenaktion musste her. „Auf dem ‚Bring back the Glory II‘-Festival in Essen hatten wir unseren ersten Stand“, sagt Roy. „Damals war nur eine Japan-Flagge aufgehängt und es wurde um Spenden gebeten. Geld, Klamotten, alte Band-Shirts, Tapes – was auch immer die Kids halt entbehren konnten. Das alles wollten wir dann für den guten Zweck weiterverkaufen.“

Und die Idee ging auf. Die gut 900 Besucher des Festivals spendeten kräftig, obwohl die HHF zu dem Zeitpunkt wirklich niemand kannte. Dies überraschte Rico und seine Helfer – und doch sahen sie das Potenzial der Aktion. „Da geht noch viel mehr. Lass uns das Internet mehr nutzen“, schlug Roy vor. Also wurde eine Website aufgesetzt, ein passendes Shopsystem gesucht und über Facebook die Idee in die Welt hinaus gerufen.

Fangemeinde auf Facebook wächst rasend schnell

Die Freundeskreise der Gründer waren riesig, und so reichte die Mundpropaganda aus, um binnen weniger Tage satte 1500 „Likes“ zu sammeln. Die Spendensumme für das Japan-Projekt kletterte schnell auf über 2000 Euro. „Wir wollten damit den Schulbetrieb wieder herstellen“, so Roy. „Also kauften wir Stifte, Bücher, Sportanzüge und Uniformen. Gerade die Uniformen waren für die Japaner ein wahrer Segen, denn diese waren eine Art Zeichen: Hier kehrt wieder Normalität ein.“

Dass ihre Spenden auch an der richtigen Adresse ankommen, davon überzeugte man sich schließlich selbst und reiste nach Japan. „Es ist wichtig, selbst vor Ort zu sein“, erklärt Roy. „Das unterstreicht die Seriösität der HHF.“ Und seriös zu sein ist den Jungs und Mädels verdammt wichtig. „Wir haben in diesem einen Jahr eine hohe, fünfstellige Spendensumme gesammelt. Und die Leute wollen zurecht erfahren, was damit passiert.“

Auch wenn das Ergebnis schon jetzt fantastisch ist, zurücklehnen und auf dem Erfolg ausruhen will sich bei der HHF aber niemand. „Wir haben noch jede Menge Projekte im Köcher“, sagt Roy. „Wir planen Musikprojekte in Jugendhäusern, wir wollen Proberäume ausstatten, Musikinstrumente kaufen. Wir wollen den Kids von heute eine Perspektive geben.“ Helfen sollen dabei die unzähligen Hardcore-Bands, die im vergangenen Jahr die HHF immer wieder unterstützt haben.

Fetter Sampler mit echten Szenegrößen

Und das sind nicht gerade Leichtgewichte der Szene. Walls of Jericho, Caliban, Terror, Biohazard – sie alle tragen die Shirts der HHF auf ihren Konzerten. „Wir haben einen Sampler zusammengestellt, eine Doppel-CD mit 52 Tracks. Und diese Bands waren zum Teil exklusiv für uns im Studio.“ Diesen Sampler bekommt man natürlich im Online-Shop der HHF, der Erlös fließt zu 100 % in die Projektarbeit ein. Also, wer noch Bock hat auf gute Musik und darüber hinaus Gutes tun will – ihr wisst, was zu tun ist!

Euer Norman

Die Hardcore Help Foundation im Internet:

Website – http://hardcore-help.com/
Facebook – https://www.facebook.com/TheHHF
Shop – http://hardcore-help.com/hhf-shop-1/
Spenden – http://hardcore-help.com/donate/