Rescue Ink in New York
Wenn die New Yorker Jungs von „Rescue Ink“ auf ihren Harleys vorfahren, erschreckt manch einer zunächst. Durchtrainierte Körper, viele Tattoos, die teilweise bis zum Kopf reichen, und eine strenge Miene veranlassen den einen oder anderen bestimmt dazu, die Straßenseite zu wechseln.
Doch hinter der harten Fassade steckt ein butterweicher Kern. Diese Rocker widmen ihr Leben ganz dem Tierschutz. Ihre Mission lautet: Leben retten! Sie kümmern sich um misshandelte und vernachlässigte Tiere und befreien diese von ihren grausamen Besitzern.
Durch ihr kräftiges Auftreten und ihre überzeugenden Argumente schüchtern sie die Tierquäler ein – und genau das ist auch ihr Ziel: Konfrontation! Anders als vielleicht erwartet wird keiner der Jungs je handgreiflich, denn sie versuchen alles friedlich zu regeln.
Dies war nicht immer so. Joe Panz, eines der Mitglieder, wuchs beispielsweise in einem Teil New Yorks auf, der durch Kriminalität und Drogen geprägt war. Eines Tages wurde er angeschossen, fünf Narben erinnern ihn täglich an seine schlimme Vergangenheit. Heute sagt er, dass er niemandem vertrauen kann – außer seinem Hund, damals und heute. Denn dieser wäre niemals von seiner Seite gewichen.
Er habe ihm damals sehr geholfen, und deswegen will er sich revanchieren und sich für Tiere einsetzen. Die Vergangenheit hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist: Ein unerschrockener Tierschützer, der schutzlosen Lebewesen seine Stimme leiht.
Außerdem ist da noch Big Ant, der mit seinen 1 Meter 90 rund 150 Kilo auf die Waage bringt. Sein Haus teilt er mit unzähligen geretteten Tieren – Hasen, Katzen, Vögeln, Hunden, alle Lebewesen finden bei ihm Schutz und Zuneigung. Johnn Q ist der Dritte im Bunde. Als ehemaliger Bodyguard weiß er, wie man jene beschützt, die es selbst nicht können. Ein Mann weniger Worte, doch wenn es darauf ankommt, setzt er sich unerschrocken für die Tiere ein.
Jeder kennt seinen Platz im Team
Die Jungs sind ein eingeschworenes Team, es verbindet sie eine jahrelange Freundschaft. Jeder kennt seinen Platz. Zur Gruppe zählen außerdem noch Eric, Angel, Junior, Robert und Batso, der mit 75 Jahren der älteste der tätowierten Retter ist.
Rescue Ink ist eine gemeinnützige Organisation, die hauptsächlich durch Spenden finanziert wird. Hierzulande kennt man sie durch eine TV-Serie, die im deutschen Fernsehen auf National Geographic läuft.
Die Mitglieder unterscheiden sich in einigen Punkten von anderen Tierschutzorganisationen. In erster Linie ist es ihr Aussehen und toughes Auftreten, das Aufmerksamkeit auf sich zieht. Zweitens suchen sie immer die Konfrontation mit den Besitzern der misshandelten Tiere, um herauszufinden, was los ist, und um die Menschen aufzuklären über ihr Verhalten und deren Folgen für die Tiere. Es werden niemals einfach „nur“ die Tiere befreit, da dies in ihren Augen zu viel Stress für die schlecht behandelten Lebewesen bedeutet.
Rescue Ink reagiert auf jeden Hinweis und patrouilliert die Straßen auf Bikes, ständig auf der Suche nach vernachlässigten Tieren. Wo Hilfe benötigt wird, sind sie da. Ihre Auftritte sind überzeugend und führen zu schnellen, positiven Ergebnissen. Sie beenden illegale Hundekämpfe, bringen Tiere zum Tierarzt oder sind zur Stelle bei nachbarschaftlichen Auseinandersetzungen, bei denen Tiere die Ursache des Streits sind.
Nach jedem Einsatz suchen sie auch einen sicheren Unterbringungsplatz für die Tiere, erst dann ist eine Aktion ganz abgeschlossen.
Wir erziehen Tierquäler!!!
Eines ihrer Mottos lautet: „Wir erziehen Tierquäler!“ Und dies werden sie so lange tun, bis jeder Hund, jede Katze und jedes andere misshandelte Tier ein artgerechtes Leben führen kann. Ihre Message: Jedes Lebewesen hat eine zweite Chance verdient und das Recht auf ein gewaltfreies Leben!
(Recherche: Sandy P.Peng / Text: Judy Luu)
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