Moe vom Moes Spadetattoo Hamburg bei der Arbeit

Moe vom Moes Spadetattoo Hamburg bei der Arbeit

FLO:

Hey Moe, sehr viele kennen dich ja aus der serie „Tattoo, eine Familie sticht zu“ vom Sender Dmax.. Du bist Teil des Jungbluth Tattoo Studios in Hamburg gewesen. Hast du in diesem Studio auch das Tätowieren gelernt, oder wie bist du zum Tätowieren bekommen?

MOE:

Ich habe auch vor Jungbluth schon tätowiert.. man kann allerdings sagen, dass ich erst ab meiner Zeit bei Jungbluth so richtig los gelegt habe.. davor war das eher so eine Art herumexperimentieren…

FLO:

Hat sich seit der Serie dein Leben sehr verändert?

MOE:

Mein Leben und ich sind das Alte geblieben.. es gab allerdings ein paar Lerneffekte, welche mich heute da stehen lassen wo ich bin..

FLO:

Hattest du, bevor du mit dem Tätowieren begonnen hast, schon irgendwelche künstlerischen Ambitionen?

MOE:

Auf jeden Fall.. eigentlich habe ich schon weit vor dem Tätowieren gemalt wo es nur ging.. darunter waren auch sicher ein paar weniger legale Sachen dabei.. „ha ha“ anfangs war das Tätowieren dann auch eigentlich nur, ein für mich neuer Untergrund.. statt Wände und co., gab es eben Haut die verschönert werden wollte..

FLO:

Hast du von anfang an deine eigenen Motive gezeichnet und gestochen?

MOE:

Damals konnte man sich nicht immer aussuchen und machen was man wollte, versuchte man davon zu leben, musste man einfach so ziemlich alles machen.Ich habe allerdings immer versucht Leute in meine Richtung zu bewegen und somit umzusetzen, was mich als Tätowierer heute ausmacht..

FLO:

Du hast vor einiger Zeit deinen eigenen Laden in Hamburg eröffnet, das Moe’s Spadetattoo.Wie kam es dazu, dass du diesen Schritt gewählt hast, und nicht bei Jungbluth geblieben bist?

MOE:

Jungbluth war ne coole Phase in meinem Leben, immerhin arbeitete ich da mehr als 10 Jahre.. wir haben viel gelacht und gestritten aber es hat immer Spass gemacht.. zum Ende hin waren Tschiggy und Zsolt ebenso nicht mehr da und auch ich habe gemerkt, dass es langsam an der Zeit war, einen Schritt weiter zu gehen und etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Im nachhinein war dies genau die richtige Entscheidung.

FLO:

Bist du sehr aktiv? Malst und zeichnest du viel für dich oder z.b. die Wände deines Studios?

MOE:

Ich muss zugeben, dass ich im ersten Vierteljahr nach Studioeröffnung viel zu wenig zeit dafür hatte.Mittlerweile hat sich das Ganze aber zum Glück langsam wieder eingependelt und ich komme auch endlich wieder viel mehr dazu. Im Moment sitze ich gerade an einem neuen  Flashset, das wird saucool. Ihr dürft gespannt sein!

FLO:

Anhand deiner Arbeiten sieht man sehr stark deinen Hang zu asiatischen Tattoos, was ist für dich das Besondere daran?

MOE:

Das Perfekte am asiatischen ist einfach, dass es in sich immer schlüssig wirkt.Das bedeutet, egal in wievielen Abschnitten man arbeitet, man hat am Ende immer die Chance das Ganze in einem großen Kunstwerk zu vereinen. Das Nächste ist, dass ich ja nicht wirklich traditionell arbeite, ich nutze im grunde klassische Motive, um sie in meiner eigenen Interpretation wiederzugeben. Die meisten Motive existieren im Grunde schon seit Ewigkeiten und werden trotzdem niemals langweilig. Man kann den asiatischen Stil zwar nicht neu erfinden, sehr wohl allerdings neu interpretieren und die eigene Handschrift hineinbringen.

FLO:

Hast du ausser diesem Stil noch andere Vorlieben mit denen Kunden auf dich zukommen können?

MOE:

Weiterhin natürlich immer gern mit so ziemlich allem, was Black and Grey – Arbeiten angeht, oder auch gern mal realistic farbe.

FLO:

Wenn ein Kunde eine Idee hat mit der du überhaupt nicht klar kommst, schickst du ihn direkt weg oder wie gehst du mit so jemandem um?

MOE:

Ohne wenn und aber, ja. Sagt mir ein Bild oder eine Idee generell überhaut nicht zu, denke ich auch nicht, dass es Sinn macht es anzufangen und so mit dem Kunden zu arbeiten. Man könnte einfach nicht mit dem selben Herzblut an Tätowierungen gehen, wie an andere die man mag und gern macht. Ebenso allerdings wenn es zwischenmenschlich nicht passt. das merkt man über die Jahre relativ schnell und dann schicke ich Kunden auch schon mal weg. Es gibt für alles immer den richtigen Tätowierer. Nur bin das eben in solch einer Situation nicht ich.

FLO:

Was sind deine wichtigsten Inspirationen, was deine Arbeit betrifft?

MOE:

Viel entsteht aus alten, traditionell japanischen Bildern, aber auch eben daraus, die Augen offen zu halten und den Fortschritt anderer Tätowierer zu verfolgen.

FLO:

Führst du dein Studio momentan alleine, oder hast du bereits ein starkes Team um dich?

MOE:

Allein wäre absolut nicht möglich. Ich bin froh das ich von Anfang an Nancy an meiner Seite habe, die mir den Rücken frei hält und dafür sorgt, dass ich meinen Job überhaupt so machen kann. Sie ist die Shopmanagerin im Laden und hat dazu vor einem halben Jahr selbst angefangen das Tätowieren zu lernen. Seit zwei Monaten haben wir nun noch Tobias mit an Board, der stilistisch das genaue Gegenteil von mir macht und damit die Sache abrundet. Darüberhinaus gibt es ebenso immer wieder Gasttätowierer, die den Laden bereichern.

FLO:

Wie wichtig ist es für dich ein gutes Team zu haben?

MOE:

Fakt ist, ohne ein gutes Team, ist man komplett aufgeschmissen. Die ganzen Arbeiten die anfallen, könnte man allein überhaupt nicht stemmen. Ich bin sehr froh Nancy und Tobi an meiner Seite zu haben.

FLO:

Bist du eigentlich auch viel auf Conventions unterwegs, oder eher weniger?

MOE:

Ich hatte am Ende meiner Jungbluth-Zeit eine komplette Convention-Pause eingelegt, da ich einfach den Spaß daran verloren hatte. Diesen habe ich zum Glück wieder gefunden und war dieses Jahr nach langer Zeit zum ersten mal wieder unterwegs. Auf der Liste standen Kassel, Dortmund und mein persönlicher Favorit Stockholm Inkbash. Dieses Jahr sind wir schon auf der Tattoo Expo Zwickau bei meinem Freund Randy Engelhardt gewesen, und als nächstes steht die Rock’n’Ink Chemnitz an.

FLO:

Wann bist du eigentlich das letzte mal tätowiert worden, und was hast du bekommen?

MOE:

Puh, das ist auch schon wieder ein Weilchen her. Das war, wenn ich mich recht erinnere, auf der Ink & Iron in L.A., da hat Dalmiro meinen Arm angefangen. Leider ist der aber noch immer nicht fertig. Ich hoffe bald geht es damit weiter.

FLO:

Hast du lust ein paar TOP DREI-Fragen zum Schluss zu beantworten? Du nennst mir dann einfach deine drei Favoriten zu jedem Thema..

MOE:

Klar, Abfahrt.

FLO:

Deine top drei Tätowierer?

MOE:

Shige, Hori Hiro, Dalmiro

FLO:

Deine drei lieblings Bands?

MOE:

The Ghost inside, Deez Nutz, Poison the well

FLO:

Die drei wichtigsten Menschen?

MOE:

Meine Mum, meine Freundin und mein Hund, da der aus irgend einem Grund sowieso fast nen Mensch ist.

FLO:

Deine drei besten Erlebnisse?

MOE:

Das ist schwierig. Keine Ahnung, da sind so viele gute Dinge in meinem Leben, die ich nicht missen möchte. nächste Frage haha.

FLO:

Und zum Schluss, deine top drei Tattoomotive? 😉

MOE:

Tancho(Manschurenkraniche), Shisa (Liondogs), Hanuman (Affengott)

FLO:

Sehr geil Moe, vielen vielen Dank für das Interview und nur das Beste für deine Zukunft..

MOE:

Super. vielen dank und bis hoffentlich bald mal.

KONTAKT:

Moe´s Spadetattoo
Eimsbütteler Chaussee 16
20259 Hamburg

Fon +49 (0)40 65919404
E-Mail info[at]spadetattoo.de

www.spadetattoo.de
facebook.com/spadetattoo.hamburg