Zu unserer großen Freude stellte sich, neben den Broilers auch die dänische Rockband D-A-D auf dem Wacken Open Air für einen kleinen Plausch zur Verfügung. Genauer gesagt durfte ich den Gitarristen Jacob Binzer, das ein oder andere Loch in den Bauch fragen. Angekommen in der Artist Area und nach einer kurzen Begüßung, a la dänisch für Anfänger konnte es zwischen Plastikkühen und Rocklegenden zur Sache gehen.

Vicky:
Hi Jacob, schön dass es geklappt hat mit unserem Interview, es ist uns eine Ehre! Ihr seid Disneyland After Dark und seit nunmehr über 20 Jahren auf der Bühne…

Jacob:
Um genau zu sein 28 Jahre. Ich war 17 als wir begannen.

Vicky:
Das ist echt ne lange Zeit. Und ihr habt unentwegt Musik gemacht?

Jacob:
Ja die ganzen Jahre über touren, Platten aufnehmen die ganze Palette. Ich habe niemals etwas anderes gemacht nach der Schule. Und ich kann dir sagen es ist viel besser als Schule! Aber es ist eben auch ein Job. Es ist nicht immer alles lustig und natürlich ist es manchmal richtig harte Arbeit. Man ist oft lange Zeit unterwegs und wenn du erfolgreich sein möchtest musst du nun mal viel dafür tun.

Vicky:
Und gerade deshalb frage ich mich oft, wie kann man zwischen dem Tourleben, Plattenstudios und all den anderen Terminen immer wieder inspiriert sein, neue Sachen zu schreiben?

Jacob:
Das ist eine wirklich gute Frage, es hängt wirklich davon ab ob du weiterhin neugierig bist und für deine Leidenschaft brennst. Das du immer wieder etwas kreieren willst was einfach original klingt. Und das konstante Suchen nach danach, dass ist es was mich immer weiter machen lässt. Sonst hätte ich nie die Songs geschrieben die in den Jahren entstanden sind und hätte ihnen nie meine persönliche Sichtweise von Musik geben können.Foto: Dennis Hiepel (Pigture Entertainment)

Vicky:
Was denkst du denn macht Wacken ganz besonders? Oder was unterscheidet Wacken von anderen Festivals?

Jacob:
Was es in Deutschland für uns besonders macht ist das es ein sehr gemütliches Festival ist. Hier ist eine sehr gute Stimmung und wir freuen uns immer wieder her kommen zu dürfen. Ich mag die Atmosphäre hier sehr, die beste Atmosphäre von allen Metalfestivals in Deutschland. Vor allem wenn man sieht wie klein alles anfing, wir waren 1995 zum ersten Mal hier und es war sehr klein und schau es dir jetzt an!

Vicky:
Hat es dir damals besser gefallen als heute?

Jacob:
Nein ich mag es jetzt mehr. Ganz sicher. Weil es zwar viel größer geworden ist aber es hat nie den Geist von damals verloren. Der ist immer noch der gleiche und alles geht total easy ab hier. Es ist eine super Entwicklung. Auf vielen Festivals sind die meisten Leute super beschäftigt, „Wo sind die Stars und wer macht was“ alles viel hektischer als hier.

Vicky:
Ok und auch auf die Gefahr das du diese Frage zum hundertsten Mal hörst, wieso der Bandname Disneyland After Dark?

Jacob:
Nein, das ist eine gute Frage. Naja wenn du als ein Kind in Europa in den frühen Achtzigern aufwächst, dann ist da diese Faszination von den Staaten und der ganzen Disney-Geschichte. Wir wuchsen mit den Cartoons und den Sachen auf, waren in der Punkbewegung zu dieser Zeit und so kam das alles zusammen mit dem Namen.

Vicky:
Was wäre denn ein Grund für euch ein Konzert ab zu brechen?

Jacob:
Natürlich wenn jemand schlimm verletzt wird oder es ne riesen Schlägerei gibt. Also da muss schon einiges kommen bevor wir stoppen. Wir haben bisher eine Show in unserer gesamten Karriere abgebrochen weil Jesper keine Stimme mehr hatte. Auf eine Deutschlandtour.

Vicky:
Mir ist außerdem zu Ohren gekommen, dass ihr eine Welttournee plant. Ist das richtig?

Jacob:
Ja das ist richtig. Wir freuen uns sehr, wir waren zwar schon eigentlich überall auf der Welt aber es ist noch immer toll und aufregend.

Damit nochmals vielen Dank an die Jungs von D-A-D (auch dafür,dass sich Stig sogar vorher eingehend mit Reportink beschäftigt hat :)) und natürlich insbesondere Jacob, es war uns ein Fest!

Viel Spaß und Cheerio, eure Vicky!

http://www.d-a-d.dk/