Am Wochenende vom 28.-30. April war es mal wieder soweit: Der Spiekerooger Tattoo-Treff lud zum bereits achten Mal zum gemütlichen Beisammensein bei Körperkunst, Musik und Bier ein. Für unseren Norman ein Pflichttermin, den er auch in diesem Jahr nicht verpassen durfte.

Die „Kogge“, das Haus des Gastes auf der Nordseeinsel Spiekeroog, war gut gefüllt am Freitagabend. Der Tattoo-Treff hatte zu einem ungewöhnlichen Abend eingeladen. Keine Live-Musik, keine surrenden Tattoo-Maschinen. Im Zentrum standen ein Motorrad und sein Fahrer – und das auf einer „autofreien Insel“, auf der außer ein paar Elektrokarren und einem Traktor keine motorisierten Fahrzeuge erlaubt sind.

Heiko Gantenberg, auch „Dr. Notch“ genannt, war mit seinem „weißen Elefanten“ über 104.000 Kilometer um den Erdball gefahren und schließlich auf Spiekeroog „gestrandet“. Er nutzte seine Reise, um sich an den unterschiedlichsten Orten auf die Suche nach indigenen Tätowierern und ihrer Kunst zu machen. Was er dabei so erlebt hat, verpackte er in einen äußerst unterhaltsamen, manchmal aber auch sehr nachdenklichen Vortrag.

Heiko Gantenberg macht sich bereit für seinen Vortrag.

Dafür darf man sich schonmal auf die Schulter klopfen

Dem Veranstalter-Trio Moritz Berg, Stefan Krummreich und Andreas Hofinga, die diesen Tattoo-Treff 2010 ins Leben riefen, war mit diesem Abend endlich mal wieder ein großer Wurf gelungen. Über allem schwebte wieder der Geist der allerersten Veranstaltung auf der Insel. Rund 15 Tätowierer treffen sich mitten im Nirgendwo, um ein Wochenende lang die Seele baumeln zu lassen, sich mit Kollegen zu unterhalten, fernab von Convention-Zwängen, Massenaufläufen und überlauter Mucke.

An diesem Freitagabend saßen sie alle zusammen und lauschten den Worten von Heiko G. aus Marl, hingen an seinen Lippen, als er von weiblichen Tätowiererinnen in Pakistan erzählte. Nach dem Vortrag unterhielt man sich noch lange, fachsimpelte, lachte, hatte eine gute Zeit. Ein absolut gelungener Event. Dafür darf man sich schonmal auf die Schulter klopfen.

Mein erstes Fußtattoo.

Spiekerooger Tattoo-Treff: Was will man mehr?

Der Rest des Wochenendes war gespickt mit allem, was man von einem guten Tattoo-Treff erwartet. Erstklassige Tätowierungen (danke an dieser Stelle an Fide vom Für Immer in Berlin für mein erstes, wenn auch kleines Fußtattoo), gute Gespräche, hervorragendes Wetter, eine durchweg sensationelle Stimmung ganz ohne Stunk… die Liste könnte ich noch lange weiterführen.

Einziger Wermutstropfen: Der Spiekerooger Tattoo-Treff findet nur noch zweimal statt. Nach der zehnten Veranstaltung 2019 ist Schluss. Warum? Diese Frage stellten sich nach dem Wochenende viele der Anwesenden. Via Facebook haben es die Veranstalter recht einleuchtend erklärt:

Den Spiekerooger Tattoo-Treff auf zehn Jahre zu beschränken hat unzählig viele Gründe. Um es positiv zu formulieren: Wir haben einfach Bock noch zweimal nen richtig geilen Spiekerooger Tattoo-Treff hinzulegen und dann zufrieden auf dieses Werk zu blicken.

In diesem Sinne: Ich freue mich auf die letzten zwei Jahre. Und bis dahin habe ich natürlich noch ein paar Fotos vom Wochenende für Euch.

Viel Spaß,
Euer Norman

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