Holy crap! Was ist das bitte für ein Brett? Slipknot hauen ihr neues Album „We are not your kind“ raus – und unseren Redakteur Julian aus den Socken.

Böse, böser, Slipknot. Wenn der Achter aus Iowa, USA ein neues Album rausbringt, hat das mittlerweile eine ähnliche Größenordnung wie die bald erscheinenden Alben von Tool oder Korn. Absolute A-Liga. Slipknot-Alben reifen. Zum einen muss man mal die ganzen Nebenprojekte der Mitglieder berücksichtigen, Stone Sour von Corey Taylor zum Beispiel. Zum anderen sind das nicht eben lieblos zusammengeschusterte Dreineinhalbminuten-Popsongs, die die bösen Clowns da auf ihre Fans loslassen, sondern komplexer Kram. 

Slipknot lassen sich fünf Jahre Zeit mit neuem Album

Slipknot

Slipknot „We are not your kind“

Und so sind satte fünf Jahre vergangen, seit die Band mit “.5: The Gray Chapter” ihren Fans das bis heute letzte Album um die Ohren gehauen hat. Ein Album, auf dem die Band den Tod ihres Bassisten Paul Gray, den Rausschmiss ihres Ausnahmeschlagzeugers Joey Jordison und die Konflikte zwischen Sänger Corey Taylor und James Root (die zu dessen Rauswurf bei Stone Sour führten) verkraften musste. Dementsprechend wütend und unfokussiert war das Resultat. 

Slipknot gönnen sich kaum Pausen, kein Innehalten

Seitdem hat man getourt, sich gewöhnt, Kriegsbeile begraben und jede Menge Wut gebündelt. “Unsainted”, eines der Highlights auf dem neuen Album, hatte schon vorab als Single gezeigt, dass den Herren gehörig ein Furz quer sitzt, sie aber durchaus Melodien, wie zu besten “Duality”-zeiten dazwischen schieben. 

Und so rast und wütet es weiter, kaum Pausen, kaum Innehalten, auf die Zwölf, auf die Nase, durch die Wand. Bei “Critical Darling” gibt es einige Momente, die stark an Songs von Stone Sour erinnern. Wäre ja auch komisch, wenn Corey Taylor seine ganze Raserei so genau trennen könnte. 

„Solway Firth“ tritt den Hörer schließlich komplett um

Ruhige Songs wie “A Lair’s Funeral” oder “My Pain” funktionieren mit ihren bedrohlichen Soundkulissen zwischen den ganzen Double-Bass-Salven auch hervorragend. Gegen Ende des Albums stolpert man erst über “Orphan” und wird dann von “Solway Firth” komplett umgetreten. Wie sich das gehört. 

Tracklist: Slipknot „We are not your kind“

1. Insert Coin
2. Unsainted
3. Birth Of The Cruel
4. Death Because Of Death
5. Nero Forte
6. Critical Darling
7. A Liar’s Funeral
8. Red Flag
9. What’s Next
10. Spiders
11. Orphan
12. My Pain
13. Not Long For This World
14. Solway Firth