Am kommenden Samstag feiert das kleine, aber umso feinere Label Gunner Records das 10-jährige Firmenjubiläum. Neben jeder Menge Party, wie es sich für eine solche Feierlichkeit gehört, werden auch einige Musikacts ihr Bestes geben. Das nehme ich mal zum Anlass, mir drei der aktuellsten Releases des Labels reinzuziehen.

Wolves & Wolves & Wolves & Wolves – The Cross And The Switchblade

Ich muss zugeben, an die neue Platte von Wolves & Wolves & Wolves & Wolves hatte ich verdammt hohe Erwartungen geknüpft. Warum? Weil mich deren Scheibe „Subtle Serpents“ bis heute aus den Socken haut, sobald ich die ersten Akkorde höre. Schon damals, als ich die Review dazu verfasste, fiel mir nichts anderes ein als „Sie spielen Post Hardcore, die Punkelemente sind nicht zu überhören, Eile ist nicht zu spüren, dafür aber Ernsthaftigkeit und Überzeugung, Leidenschaft, Bock auf Mucke – und Mucke machen.“.

Und Scheiße – genau das wollte ich nochmal erleben. Also reingehört in die Scheibe, die ab Freitag in den Läden stehen oder via Gunner Records bezogen werden kann.

Rating: 10/10

Artist: Wolves & Wolves & Wolves &Wolves
Album: The Cross And The Switchblade
# of Songs: 10
Release Date: 16.09.2016
Label: Gunner Records

Facebook: www.facebook.com/wolvesws/

Die ersten Töne von „Give Me Conviction“, dem Album-Opener, erklingen – und ich bin gleich wieder gefangen. Da ist sie wieder, diese Ähnlichkeit zu Hot Water Music, zu Nothington, zu Red City Radio. Und doch ist das, was die Wolves hier zaubern, anders. „Give me something real“, fordern die Jungs im ersten Song der Scheibe. Real ist genau das, was sie einem da um die Ohren hauen.

Auch wenn sich die Songs in Sachen Tempo, Druck, Stimmung im Laufe des Albums verändern, langweilig oder weniger real werden sie dadurch nicht. „The Cross And The Switchblade“ ist ein Kracher, den man getrost auf der nächsten Party laufen lassen kann.

Das Beste: Am Samstag spielen die Wolves auf dem 10-Jährigen von Gunner Records in Bremen. Ich freu mich wie Bolle 🙂

Joe McMahon – Another Life

Da hat man die neue Wolves-Platte noch gar nicht ganz verdaut, da wartet mit Joe McMahon schon der nächste Künstler mit einem neuen Werk auf. Die Scheibe hört auf den Namen „Another Life“. Und genau das soll sie auch ausdrücken. McMahon hat ein recht bewegtes Leben hinter sich – und das geballt in den vergangenen sechs Jahren.

Nach der Trennung von seiner großen Liebe musste der Sänger der Band „Smoke Or Fire“ wieder bei Null anfangen. Das ist tasächlich wörtlich zu nehmen. Eine neue Umgebung musste her – also trieb es ihn aus den USA nach Münster. Kein Scherz. Dem Punkrock von Smoke Or Fire hat er zwar nicht gänzlich abgeschworen, aber sein Sound ist jetzt persönlicher, Allein beim Lesen des Pressetextes treibt es einem fast die Tränen in die Augen.

Rating: 8/10

Artist: Joe McMahon
Album: Another Life
# of Songs: 12
Release Date: 02.09.2016
Label: Gunner Records

Facebook: facebook.com/Joe-McMahon

‚Another Life‘ zeigt, wie schnell sich das Leben verändern kann. Der Pfad auf dem man sich gerade bewegt kann sich schnell ändern und auf einmal befindet man sich irgendwo anders auf der Welt als ein anderer Mensch. Vom Verbrennen der letzten Habseligkeiten hinter dem Haus (auch im Coverartwork von Graham Francois aus Austin/Texas zu sehen) und danach das Verlassen der Heimat USA bis zu einer kleinen Wohnung in Münster, Deutschland. Vom absoluten Tiefpunkt zum glücklichsten Menschen in 6 Jahren!

Das Album ist schön, auch wenn die Themen es nicht unbedingt sind. Die Musik ist eingängig, tanzbar, lädt zum Mitsingen ein. Man kann sich wunderbar vorstellen, dass dieser Mix aus Americana, Folk, leichtem Country, Rock, Punk Rock live ganz hervorragend funktioniert.

Also haltet die Augen auf. Wenn der Kollege McMahon in eurer Nähe spielt: Geht hin und habt Spaß!