In einer Zeit, in der immer mehr Hardcorebands nichts mehr zu sagen haben und sich von den Idealen des Hardcores verabschieden, kommen Terror daher und hauen uns ein schonungsloses Hardcore-Plädoyer um die Ohren, das vor nichts und niemanden Halt macht.

Ein kompromissloser Weckruf zur richtigen Zeit. Mit Live By The Codezeigen die fünf Jungs aus dem sonnigen Kalifornien, dass Hardcore mehr bedeutet, als im Studio ein paar Songs ohne Inhalt aufzunehmen und anschließend einen auf dicke Hose zu machen.

Hardcore is more than music!

Musikalisch und textlich bringen Terror auf der neuen Scheibe genau das auf den Punkt, denn dafür stehen und leben Terror. Was im Detail dahinter steckt, findet man im liebevoll aufgemachten Booklet, das Terror schlicht als Our Codes Of Hardcore betitelt haben (mehr dazu demnächst…).

Live By The Code bringt nun elf neue unerbittliche Hardcoreattacken auf den Plattenteller. Terror erfinden sich und ihre Sound sicherlich nicht neu, was auch definitiv nicht notwendig ist. Dennoch sind die Unterschiede zu den beiden Vorgängern The Damned, The Shamed und Keepers Of The Faith nicht zu überhören. Der Metalanteil wurde ein wenig reduziert, der Fokus geht klar Richtung Old-School-HC, dessen Intensität durch rotzige Punk- und Trashelemente noch gesteigert wird.

Jederzeit spürt man die Wut, die jedem Song innewohnt. Es geht rau, aggressiv und brachial, aber direkt zur Sache. Die Songs sind dennoch eingängig und abwechslungsreich. Der Opener The Most Highbringt einen fetten 2Step-Rhythmus mit. Not Impressed brettert straight nach vorne. Cold Truth kommt mit einem groovigen Refrain und versteckten Gitarrensoli. I’m only stronger rockt. The Good Die Young und Invasion sind fetzige, schnelle Punkrocksongs, die wie das abschließende One Blood zum mitschreien auffordern. Nicht zu vergessen der Titeltrack, der alles in Schutt und Asche legt. So hat jeder Song seine eigenen kleinen Nuancen.

Eine Abrechnung mit der Welt – und der eigenen Szene

Und Terror haben auch 2013 noch was zu sagen – wie eh und je auf eine direkte und ehrliche Art und Weise. Die Texte widmen sich in erster Linie der wahren Bedeutung von Hardcore und sind zugleich eine rigorose und deutliche Abrechnung mit dem Rest der Welt. Aber auch mit der eigenen Szene, die mehr und mehr nach Profit giert. Einer Szene, in der Image und Outfit mittlerweile mehr zählen, als alles andere. In einer Zeit, die an Egoismus, Sturheit, Konformität, Gier, Fanatismus, Dogmen und Falschheit krankt, sind Terror eine notwendige Konstante, die zeigt, dass man ehrlich, aufrichtig und mit offenen Augen und Herzen durch die Welt schreiten kann.

Mit Live By The Code, das von von Chad Gilbert (New Found Glory, Shai Hulud) produziert worden ist, haben Terror wieder einen Hardcore-Meilenstein in Stein gemeißelt. Ein fettes Album. Ein Album ohne klischeehafte Tough-Guy Attitüden. Ein spritziges Album. Ein abwechslungsreiches Album. Ein Album, das einfach Spaß macht. Und ein Album, das von Herzen kommt. Denn das reich illustrierte Booklet, ein „Hardcore-Handbuch“ im Kleinformat, zeigt, welche Leidenschaft hinter all dem steckt.

Danke Terror,
Euer Stefan

Mit der Review des neuen TERROR-Albums begrüßen wir Stefan an Bord der MS REPORTINK. Stefan kommt aus dem verträumten Duisburger Norden, liebt und lebt Musik, gute Bücher und sein veganes Leben. Über das, was sein Leben lebenswert macht, schreibt er in seinem Blog „VEGANROCKCITY.DE„. Von uns ein ganz klarer Bookmark-Tipp!