Moinsen. Hin und wieder bekommen wir von Reportink unaufgefordert Musik zugeschickt. Musik von Künstlern, die wir noch nicht kennen. Nicht selten ist da richtig gutes Zeug dabei, von dem wir überzeugt sind: Das ist geiler Scheiß! Leider kommen wir nicht immer dazu, sofort was bei uns zu bringen – und manchmal geraten gute Sachen auch mal in Vergessenheit. Heute wollen wir euch zwei solcher Perlen vorstellen: The Liberation Service und North Alone.
North Alone – Chuck Ragan lässt grüßen!
Gehen wir chronologisch vor. Anfang des Jahres hat uns ein gewisser Manuel Sieg angemailt. Er ist der Kopf von North Alone – mehr wusste ich zum dem Zeitpunkt aber auch schon nicht. Kurz mal reingehört, für gut befunden und dem Mann eine Review seines Albums „Cure & Disease“ zugesagt. Tja, und wie es so oft ist im Leben: Ich habe es vergessen. Das ist nicht wirklich entschuldbar, schön schonmal gar nicht. Aber es passiert leider.
Egal, könnte man sagen. Aber das schlechte Gewissen bleibt. Jetzt läuft das Album im Hintergrund – und die Frage klopft von hinten an die Innenseite meines Schädels: Warum? Warum erst jetzt?
Denn was North Alone einem da in den Gehörgang pflanzen, tut einfach gut. Ein wohlig warmes Gefühl breitet sich aus, wenn man der rauen Stimme lauscht, die über typischem Americana-Sound schwebt. Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Es gibt da draußen einen Künstler, der mir exakt diese Art der Gänsehaut immer wieder auf die Pelle zaubert. Sein Name? Chuck Ragan.
North Alone mit Meister Ragan zu vergleichen mag für manchen wie „Gotteslästerung“ klingen. Ist es aber gar nicht. Das hier ist mehr als nur ein deutscher Abklatsch. Die Platte ist sensationell, eingängig, tanzbar. Erschienen ist das Album bereits im März. Aber gute Musik wird ja bekanntlich nicht schlecht, weil man sie noch nicht gehört hat. Sie ist eher wie guter Wein oder guter Hartkäse, beides lässt man reifen. Ok, Hartkäse ist ein schiefes Bild in diesem Zusammenhang – aber ich mag ihn 😉
Wer mit meinen Worten nicht viel anfangen kann und lieber was auf die Ohren hätte, gerne. Schaut euch das folgende Video an – und wehe danach kommt noch einer und sagt, ich hätte es nicht gesagt. North Alone: Kaufempfehlung!
NORTH ALONE – „CURE & DISEASE“
Release: 23. März 2015 auf 12“ Vinyl, CD und als Download
Aufgenommen: DocMaKlang Tonstudio, Osnabrück
Label: Country Bumpkin / POGO Pop
Vertrieb: Broken Silence
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The Liberation Service – Musik, um im Hintergrund zu „dudeln“
Beim nächsten Künstler, der eigentlich eine Band ist, sieht es ähnlich aus – aber nicht ganz so wild. The Liberation Service wurden mir von Klaus von Schall & Rauch Platten ans Herz gelegt. Auch hier habe ich kurz reingehört und das Ganze für gut befunden, dann aber in meinen wilden Hirnwirrungen verloren. Klaus blieb dran, und so kann ich schon heute was schreiben. Verrückt, oder?
Aber was genau haben wir da? Eine Band aus Graz, bestehend aus vier Jungs und einem Mädel. Soweit so gut, aber was für Musik spielen die denn? Das finde ich gar nicht so leicht zu beantworten. Wir haben klare Popeinflüsse, Indierock höre ich hier und da heraus, Folkeinflüsse lassen sich auch nicht leugnen. Vielleicht ist sogar ein wenig Britpop mit drin, das würde ich aber dem Hörer selbst überlassen.
Was am Ende dabei rauskommt, ist auf jeden Fall sehr gefällige Musik. Perfekt, um sie einfach so im Hintergrund „dudeln“ zu lassen. Dudeln ist in diesem Fall auch gar nicht böse gemeint. Im Gegenteil. Ich mag es, wenn mich Musik auch einfach mal berieseln kann. Ich muss nicht immer jeden einzelnen Akkord, jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legen. Musik darf Spaß machen – und das haben The Liberation Service wirklich drauf.
„Calamity Physics“, auf diesen Namen hört die nunmehr bereits zweite Platte der Band. Und neben den bereits angesprochenen Pop-lastigen Songs, gibt es auch schöne, sehr ruhige Töne. Alles in allem kann die Platte voll und ganz überzeugen. Die wirklich sparsam aber auf den Punkt eingesetzte Violine verleiht den Stücken eine sehr warme Harmonie, die gefällt.
Auch wenn ich hier bei Reportink generell nur Platten vorstelle, die ich selber auch hören mag, erhalten The Liberation Service von mir eine klare Kaufempfehlung!
The Liberation Service – „Calamity Physics“
Release: 01. September 2015
Label: Schall & Rauch Platten / No Panic! Records
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Viel Spaß beim Hören,
Euer Norman