Solo-EP "NTHN GRY"

Solo-EP „NTHN GRY“

Nathan Gray ist der Sänger von Boysetsfire. Punkt. So kennen ihn viele. Mit seiner ersten Solo-EP „NTHN GRY“ zeigt der Gute aber, was noch so in ihm steckt. Heute erscheint das Ganze endlich auf CD und Vinyl. Reportink hat den Frontmann von Boysetsfire zu einem kleinen Plausch animieren können.

Die lange Wartezeit hat also endlich ein Ende. Naja, was heißt Wartezeit – die erste Solo-EP von Nathan Gray war ja jetzt schon länger draußen. Aber eben „nur“ als digitale Version. Ab heute gibt es das Werk aber auch auf CD und Vinyl. Ändert sich dadurch irgendwas an der Qualität? Ja, alles wird noch ein Stückchen besser. Denn plötzlich sind die überraschenden Klänge auch haptisch zu erfahren.

Für Gray selbst war der Schritt von der digitalen Kopie hin zur gepressten Ausgabe eigentlich ein logischer. „Die digitale Version, die wir zunächst herausgebracht haben, war nur ein Abtasten des Marktes. So konnten wir das, was ich mache, am schnellsten an eine große Menge Leute bringen“, verriet mir Gray. So habe er zeigen können, wie sein doch deutlich anderer Solo-Sound klingt – und eben die Reaktionen dazu einholen.

Schwer zu beschreiben, was genau zu hören ist

„Glücklicherweise waren die einfach der Hammer“, so Gray weiter. „Das hat uns den nötigen Push gegeben, dieses Solo-Abenteuer weiter voranzutreiben. Und da sind wir heute: Wir bringen Hardcopy-Versionen der EP raus, gehen auf Tour und arbeiten an einem kompletten Album.“

Das wird diejenigen Fans sicher freuen, denen die EP gefällt. Ich zähle mich einfach mal dazu, denn dieses Kleinod ist wirklich stark. Atmosphärische Synthie-Klänge, gepaart mit Grays einzigartiger Stimme, die einen irgendwo zwischen Genialität und Wahnsinn aussetzen und schließlich auch wieder einsammeln. Es ist verdammt schwer zu beschreiben, was genau auf der EP zu hören ist. Aber es ist einfach sensationell.

„Wir bringen unser verletzlichstes Selbst in die Musik ein“

Für Gray sind Releases nichts Neues. Neben Boysetsfire ist bzw. war er auch Sänger von „I AM HERESY“ oder „The Casting Out“. Und jetzt eben auch noch sein Solo-Projekt. Alltäglich ist das für ihn dennoch nicht. „Alle Veröffentlichungen sind aufregend“, sagt Gray. „Wir verbringen Monate damit, Songs zu schreiben. Wir bringen unser verletzlichstes Selbst in die Musik ein. Die Vorfreude und Anspannung ist unvergleichlich, wenn man das Ganze dann letztlich mit der Welt teilt.“ Dass nach der digitalen Version jetzt auch CDs und Schallplatten rauskommen, ist für ihn daher sehr spannend.

Passend zur Platte kommt Gray auch noch in diesem Monat auf Tour. Was kann man da als Zuschauer erwarten? „Es wird sich ziemlich von dem unterscheiden, was die Leute bislang von mir gewohnt sind“, so Gray. „Ich sehe die Live-Show als eine Art Ritual. Auf der Bühne arbeiten wir viel mit Licht, Symbolen und Gegenständen wie Ziegenschädeln und so. All das bringt mich und die Zuschauer zusammen. Die Musik ist ja extrem intensiv und emotional. Sobald das Ritual beginnt, hoffe ich die Zuschauer mit auf eine Reise nehmen zu können. Sie sollen durch die Musik loslassen, feiern und ein Stück weit auch wachsen. Es soll eine kollektive, kathartische Erfahrung werden.“

Die Tourdaten im Überblick

Na, da kann man wohl nur gespannt sein auf das, was da auf uns zurollen mag. Wer sich jetzt angesprochen fühlt, der kann Nathan Gray an folgenden Terminen auf seiner Reise begleiten:

15.08.2015: Ieper (Belgien), Ieper Fest
16.08.2015: München, Backstage*
17.08.2015: Nürnberg, Stereo*
18.08.2015: Berlin, Kantine Berghain*
19.08.2015: Hamburg, Kleiner Donner*
20.08.2015: Köln, Gebäude 9
22.08.2015: Nalbach, Akustik Open
23.08.2015: Stuttgart, Kellerklub
24.08.2015: Leipzig, Täubchental
*mit Syndrome

Zum Abschluss noch schnell ein paar beeindruckende Impressionen: das offizielle Video zum Song „Wolves“.

Also dann, rock on,
Euer Norman