Seit fast 20 Jahren touren die Jungs von Hot Water Music durch die Welt und erfreuen ihre Fans mit unglaublich guter Musik. In diesem Jahr steht mit „Exister“ der achte Longplayer der Band in den Läden.

Norman und Julian haben Chris, Jason und Chuck auf dem Greenfield Festival in der Schweiz getroffen und ihnen ein paar Lebensweisheiten aus der Nase gezogen.

Hallo Chris, Jason und Chuck, schön dass ihr euch die Zeit genommen habt. Ihr seid auf Tour, um unter anderem euer neues Album „Exister“ zu promoten. Was könnt ihr uns darüber erzählen?

Chris: Es ist der Hammer!

Chuck: Wir alle denken, es ist unser bislang bestes Album. Es ist sowas wie das perfekte Ergebnis all dessen, was wir in den vergangenen Jahren so gemacht haben. Wir hatten eine tolle Zeit, als wir das Album aufnahmen. Es passte einfach alles recht schnell zusammen.

 

Wenn ihr sagt, es ist euer bestes Album, was genau macht es soviel besser als die anderen?

Jason: Naja, wir sind heute einfach besser. Der Plan ist, wenn du eine Sache so lange machst wie wir, sollte man einfach immer besser werden und am Ende nicht gerade abstinken. Und ich denke genau das haben wir geschafft.

Chris: Es hat die ganze Zeit über Spaß gemacht. Das einzige Album, bei dem wir nicht ein einziges Mal gestritten haben. Höchstens darüber, was wir zu Abend essen.

 

Hat es geholfen, dass ihr nicht mehr in der gleichen Nachbarschaft lebt, sondern mehr oder weniger über die USA verstreut seid?

Chuck: Was das Aufnehmen und Einspielen des Albums angeht, hat es auf jeden Fall ein Element hinzugefügt, mit dem wir bislang nicht umgehen mussten. Wenn wir uns alle getroffen haben, hatten wir tonnenweise neues Material, mit dem wir arbeiten konnten. Da wir nicht die ganze Zeit aufeinandergehockt haben, konnten wir unsere Songs auch nicht schon vor der eigentlichen Session in Grund und Boden spielen. Wir kamen zusammen, frisch und ausgeruht und hatten alle dieses Feuer in uns. Dazu kam ein recht enger Zeitplan, den wir uns gesetzt hatten. Das alles zusammen hat meiner Meinung nach geholfen.

 

Wie schafft ihr es, das Tempo so hoch zu halten? Ihr macht neben Hot Water Music noch so viel anderes, Chuck spielt solo, Chris und Jason haben zwischendurch das „The Draft“-Album aufgenommen. Was ist das Geheimnis?

Chuck: Guinness!

Chris: Das tut echt weh. Es ist wirklich nicht einfach.

Jason: Du wirst von jedem von uns eine andere Antwort bekommen. Ich zum Beispiel denke nicht, dass es hart ist. Ich mache einfach gerne Musik, und ich spiele gerne live. Ich mag es nicht, im Studio zu sein, ich schreibe nicht gerne neue Songs. Natürlich mag ich es auch nicht, nicht zuhause zu sein. Aber ich möchte auch nicht zuhause sein und in einem Büro arbeiten.

Chuck: Bei mir ist es ganz anders. Ich liebe es, Songs zu schreiben und ich liebe es, im Studio zu sein. Wir alle waren mehr als die Hälfte unseres Lebens auf Tour. Wir haben in all den Jahren so viele Menschen kennengelernt, das hat unser Leben echt beeinflusst und verändert.

 

Und ihr habt nie daran gedacht, all das sein zu lassen und aufzuhören?

Jason: Eigentlich jeden Tag.

Chris: Nein, ich versuche einfach jeden Tag herauszufinden, wie es leichter geht. Ich versuche die schlechten Shows zu vermeiden. Im Moment arbeiten wir gerade an unserer US-Tour, welche im September beginnt. Und da checken wir mögliche Orte aus, wo es für uns am meisten Spaß machen könnte. Man lebt und lernt die ganze Zeit. Und man lernt seine Grenzen kennen.

 

Und hast du damit Erfolg?

Chris: Man lernt nie aus. Ich möchte eigentlich nur Gitarre spielen, das einfach mein Ding. Aber man versucht eben immer, es noch ein bisschen besser zu machen. Und wie man es schafft, diese echt üblen Tage zu vermeiden. Als Teil dessen machen wir unsere Touren jetzt ein wenig kürzer als früher, man ist dann nicht mehr ganz so ausgebrannt.

Chuck: Früher haben wir echt gedacht, dass wir mit einer neuen Platte einfach überall auftreten müssen. Und das fünf Mal.

Jason: Naja, aber das hatte ja auch finanzielle Gründe. Wir waren damals nicht so erfolgreich wie heute. Wir mussten so viele Shows spielen, sonst hätten wir unsere Rechnungen nicht bezahlen können. Und jetzt sind wir in der glücklichen Situation, dass es einfach deutlich besser läuft und wir uns darüber nicht mehr so den Kopf zerbrechen müssen.

Schaut euch das ganze Interview im Video an. Viel Spaß damit!

Grüße,
Norman