Unsere Karolin liebt Konzerte. Da hat es natürlich gepasst wie die Faust aufs Auge, dass sich die alten Recken von Bad Religion in der Großen Freiheit 36 in Hamburg die Ehre gaben. Ob es sich gelohnt hat, dort vorbeizuschauen, verrät euch Karolin.

Nach 3 Monaten Abstinenz endlich wieder back on tour: Und das mit keinen Geringeren als Bad Religion, weshalb meine Erwartungen schlicht exorbitant hoch waren. Zuletzt sah ich jene Helden meiner Jugend in der Tat vor knapp 10 Jahren auf der Kieler Woche für lau und verbrachte die Show auf den Schultern meines Bruders.

Itchy geben den Opener des Abends

Die erste Überraschung ereignete sich dann auch direkt beim Betreten der Großen Freiheit 36, als ich den Merch-Stand von Itchy erblickte – die Gerüchte über die Vorband sollten sich also bewahrheiten. Schöner Zufall an dieser Stelle, da unser Norman erst vor Kurzem in seiner Jukebox sein Review zum neuen Album zum Besten gab.

Der klassische Kiezclub war auch schon randvoll, als Itchy den Abend mit ihren eingängigen Tunes eröffneten. Schlecht war’s wirklich nicht, aber zugegebenermaßen wurde ich schnell daran erinnert, weshalb ich schon zu Poopzkid Zeiten nicht abgeholt wurde. Das ist aber auch nur meine Meinung, denn für ein Vorprogramm war die Meute eindeutig gut dabei.

Zum Bühnenwechsel war die Luft oben auch schon dünn, beste Zeit also, um in der Crowd noch einen anständigen Platz zu ergattern. Ein kurzes Abdunkeln und Bad Religion waren am Start und schmetterten „American Jesus“ als Opener. Was hab ich gegrinst wegen der wohl überlegten, intelligenten und äußerst humorvollen Spitze.

Bad Religion gehen steil, steil, steil

Und dann ging’s auch nur noch steil, steil, steil! Mein Gedanke: „Meine Herren, diese Herren! Punkrock at its best!“ Und wirklich niemand ist auf der Bühne so cool und gelassen, aber dennoch dynamisch wie der Herr Doktor. Allgemein machte die ganze Band auch einen super fitten Eindruck, einfach großartig. Anstrengend wurde es dann leider für alle ohne rauschreduzierenden Hörschutz, die Tonausgabe war einfach schlecht. Ich war allerdings bestens ausgerüstet und hatte einen wirklich akzeptablen Sound.

Die Show war quasi ein Best of – und was für eins. Instrumental 1a und stimmlich frisch und kraftvoll. Somit ist ganz klar, wieso seit Jahren der 30. Geburtstag zelebriert wird – zurecht! Die Menge tobte, der Schweiß tropfte von den Wänden und schon nach wenigen Minuten bekam ich eine Bierdusche; wenn das keine Punk Rock Show ist, dann weiß ich auch nicht.

Einer der Abende, für die man alles stehen und liegen lässt

Insofern waren meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sie waren übertroffen. Genau das sind die Abende, für die man unter der Woche alles stehen und liegen lässt und lebt, denn Bad Religion ist nur einmal im Jahr(zehnt)!

Bis bald, Eure Karolin